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Mozart Kreiszeitung

Erstellt: 22. Februar 2019

 

 

Anlässlich des 225. Todestages von Wolfgang Amadeus Mozart hatte Kantorin Elisabeth Geppert ein anspruchsvolles Programm mit Choristen, Musikern und Solisten einstudiert.

Souverän und leicht vereint Mozart verschiedene europäische Stilrichtungen in seinen Opern und in der Instrumentalmusik (Sinfonien, Konzerte und Sonaten) zu einem zeitlosen Universalstil. Während seiner letzten Italienreise 1773 komponiert er die Motette „Exultate, jubilate“ für Sopran und Orchester, die den ersten Programmpunkt des Abends darstellte. Schon bei diesem Werk setzten Orchester und Gesangssolistin Anja Petersen bereits Akzente.

Petersen, studierte Sängerin, hatte bereits an der Semperoper sowie unter anderem an den Staatsopern Stuttgart und Wiesbaden gastiert. Mit ihrer glockenklaren und substanzreichen Stimme gelang es ihr mühelos das Kirchenschiff gesanglich auszufüllen sowie mit Dynamik und Sprüngen in höchsten Tonlagen die Zuhörer zu begeistern.

Aber auch die Kantorei präsentierte sich kraftvoll und professionell bei seinen ersten Stücken des Abends. Tiefe Ergriffenheit und religiösen Ernst verströmte das „Ave verum corpus“ KV 618 von Mozart für Chor und Orchester, das Geppert mit ausladenden Gesten dirigierte. Ruhig, kontemplativ, klar und hell intonierten die Sängerinnen und Sänger das vermutlich zum Fronleichnamsfest komponierte Gebet, das reich war an harmonisch nuancierten Steigerungen. Ruhige Klänge der Frauenstimmen führten in den vollen Chorklang, der sich nach und nach entwickelte.

Es folgte wohl eines der bekanntesten Stücke der Kirchenmusik: das „Laudate Domium“ aus „Vesperae solennes de confessore“, KV 339. Die Zuhörer konnten eines der herausragenden Kirchenwerke der europäischen Musikgeschichte in einer erstklassigen Interpretation erleben, Chor und Orchester präsentierten sich homogen und gut aufeinander eingestimmt.

Höhepunkt: die Krönungsmesse

Zum musikalischen Höhepunkt des symphonischen Schaffens Mozarts gehört die Jupiter-Sinfonie, die er am 10. August 1788 in Wien vollendete und die wie seine beiden letzten Sinfonien erst nach seinem Tod populär wurde. Die Sinfonietta Oldenburg, deren Mitglieder aus den Sinfonieorchestern in Oldenburg, Bremen, der Hochschule für Künste und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen kommen, zeigte bei diesem Werk, welche fast explosive Kraft, aber auch Leichtigkeit in vier Sätzen dieser Komposition liegt. Akzentuiert und pulsierend, durch glänzende Blechbläser verstärkt, bewegte sich das Ensemble mit Vitalität bei durchweg straffem Tempo durch die Sätze.

Höhepunkt des Konzerts war jedoch die Krönungsmesse in C-Dur, die Mozart für den Ostergottesdienst 1779 am Salzburger Dom komponiert haben soll. Chor und Orchester wurden bei diesem Werk von nun vier Gesangssolisten unterstützt: Anja Petersen (Sopran), Genevieve Tschumi (Alt), Manuel König (Tenor) und Yannick Spanier (Bass). Sicher und zuverlässig war auch deren Auftritt.

Wobei auch hier Anja Petersen die melodisch wohl dankbarste Aufgabe hatte. Sie demonstrierte erneut eindrucksvoll ihre stimmlichen Fähigkeiten und sorgte bei zahlreichen Zuhörern für Gänsehaut.

Die Gäste dankten es den Akteuren mit begeistertem Applaus, so dass sie Chor und Petersen noch eine Zugabe abringen konnten. Angetan zeigte sich zum Beispiel Gisela Jenrich, die aus Bremen nach Weyhe gekommen war: „So eine Leistung hatte ich nicht erwartet“, verriet die überraschte, selbst ernannte Mozartkennerin, „so ein voluminöser Chor.“ Mehr als zufrieden war auch Leiterin Elisabeth Geppert: „Wir haben die Herzen erreicht“, resümierte sie den Erfolg des Abends.